09/2017
Liebe Leser,
ich war früher für einige Jahre bei der freiwilligen Feuerwehr. Eines Tages hatten wir Alarm. Als wir ankamen, stellten wir fest, dass bereits der Löschzug der benachbarten Stadt löschte. Die Polizei hatte versehentlich die falsche Einheit alarmiert.
Unser Kommandant stieg aus dem Fahrzeug, ging zu den Kollegen hin und sagte in breitem Schwäbisch “Dees isch auser Fuier!” (übersetzt “Das ist unser Feuer!”) - Die Kollegen packten ihre Schläuche ein und wir packten unsere aus und löschten den Rest.
Man stelle sich vor, wir hätten auch so ein Denken, wir würden unterstellen, die eine Kirche “gehört” dem einen und die andere Kirche “gehört” dem anderen. Nehmen wir an, wir würden Grenzen ziehen zwischen uns. Wir würden falsch liegen.
Wie verhielt sich Jesus? Nur ein Beispiel: Die Samariter wurden von den "reinen" Juden entschieden abgelehnt, und manche Juden nahmen auf ihrem Weg nach Jerusalem lieber einen großen Umweg östlich von Samarien in Kauf, auf dem sie sogar zweimal den Jordan überqueren mussten, als durch Samarien zu reisen. Jesus tat das nicht, er ging direkt dort hin. Er traf eine Frau am Jakobsbrunnen. Es war für einen jüdischen Rabbiner ungewöhnlich, eine Frau anzureden. Ja, er sollte sie nicht einmal ansehen.
Jesus war der Meister für Inklusivität, der Hilfsbereitschaft und des Bauens von Brücken!
Er setzte damit ein Beispiel, dass es keine Ausgrenzungen geben soll.
Lasst uns dort helfen wo Hilfe notwendig ist, egal welches Feuer brennt und egal (zu) wem es “gehört”. Wo Hilfe gebraucht wird, da sollen wir helfen. Im Jakobus 4, Vers 17 steht: “…wer da weiß Gutes zu tun, und tut´s nicht, dem ist´s Sünde.”
Liebe Grüße
Wolfram Laube